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September 2009

Hallo,

heute moechte ich euch ueber meine Arbeit berichten. Wie ihr wisst, fahre ich oft von Dunedin nach Queenstown und zurueck, alles in allem etwa 650 km.

Aufstehen ist so gegen 8/8:15 Uhr angesagt. Wenn ihr sagt, dass ist spaet, wartet mal ab, wie der Tag weitergeht und wann er endet. Nach dem Duschen mache ich mein Lunch und Essen fuer die "Kaffeepause" fertig. Um 9.15 Uhr geht es dann zum Depot, ca. 5 Minuten Fahrt mit dem Van. Dort wird dann geladen. Erst die Pakete aus der Bucht, in der die Fracht für den Central Run steht (das ist der offizielle Name der Tour) und dann, ab 9.45 Uhr, manchmal spaeter, die Pakete und Teile, die die anderen Kurierfahrer alle bringen. Ausser unserem Run starten noch 2 andere gegen 10:00 Uhr, einer nach Invercargill (Richtung Süden) und einer nach Timaru, das ist Richtung Christchurch (also nach Norden).

Das ist mein Handwerkszeug, der Scanner, der Barcode mit der Run-Nummer und natuerlich Billy, mein Opossum, der muss immer mit. Leider hat er neulich nicht aufgepasst und die Polizei hat mich beim zu schnell Fahren erwischt. Ganz schoen teuer hier, 170 Dollar, dass sind etwa 85 Euro, fuer 22 km/h zu schnell auf der Landstrasse.

Hier nun alle, die im Depot um diese Zeit garantiert rumlaufen. Links John, der leuchtende Mann ist Dave, er hilft beim Entladen der ankommenden Vans, dann kommt Jason, er faehrt nach Invercargill und ganz rechts Kevin, er faehrt nach Timaru.

Um 10.00 Uhr ist Start, aber meistens ist es etwas spaeter, 5 - 10 Minuten. Die fehlen dann unterwegs. Aber der Van ist geladen, mehr als auf dem Bild, und nun geht's los. Der erste Stop ist in East Taieri, gleich ausserhalb von Dunedin, etwa da, wo die blaue Linie anfaengt, dort treffe ich mich mit Steve, der einige Pakete fuer Mosgiel und Outram von mir bekommt und ich bekomme einige Sachen fuer Central und auch fuer den Invercargill Run.

Diese nehme ich dann mit nach Milton. Nach einem Schlenker zu 2 Kunden an der Abfahrt zum Flughafen fahre ich dann nach Milton. Hier treffe ich mich mit Jo und lasse ausser den Sachen fuer Milton auch die fuer Invercargill da, weil Jason diesen Teil der Strecke auch faehrt, aber etwa 15 Minuten hinter mir ist, obwohl er gleichzeitig mit mir startet, aber er liefert einiges in Waihola aus.

 

Wie man sieht, sind die Vans nicht immer blitzeblank geputzt

Nach Milton geht es dann nach Lawrence. Hier muss ich dann zum ersten Mal auch ausliefern, die Hauptstrasse rauf und wieder runter (oder besser, auf beiden Seiten, natuerlich nur rauf, ich muss je schliesslich noch weiter). Die Bilder habe ich von der Tankstelle in Lawrence gemacht, praktischerweise direkt in Ortsmitte oder dem Stadtzentrum. Alles was mehr als 3 Haeuser hat, ist hier eine Stadt. Lawrence ist kleiner als Curslack, nach unseren Massstaeben also ein Dorf. Den Vogel schiesst allerdings Millers Flat ab. Es gibt an der Hauptstrasse ein Hinweisschild "Miller Flat Township". Nachdem man ueber dem Clutha gefahren ist (natuerlich ueber eine Bruecke, einspurig) kommt man in eine Ortschaft mit ca. 20 Haeuser, einem Campingplatz, einen "Supermarkt", eher Marke Kraemerladen (das lebensnotwendige kann Farmer dort kaufen, aber auch nicht mehr), eine Schule und einem Swimmingpool, wenn auch nur fuer den Sommer, den (Schwimmingpool) hat hier jeder Ort.

 

Wie Ihr sehen koennt, Megatown Lawrence, Bild 1 ist die Richtung, aus der ich komme, und Bild 2 die Richtung in die ich dann verschwinde. 

Nach einigen Zwischenstops in Beaumont (hier kommt die erste Bruecke ueber den Clutha, Neuseeland wassereichster Fluss. Bevor sie auf die Idee gekommen sind, ihn für die Stromproduktion durch Staudaemme zu nutzen), Millers Flat und Ettrick erreiche ich dann Roxburgh. In Ettrick befinden sich uebrigens ENZA und C.A.J. (van der Voort). Wenn ihr Aepfel aus NZ kauft, achtet mal auf das Label, dann werdet ihr diese beiden dort finden. Ich habe eine Weile gebraucht, bis mir eingefallen ist, woher ich das Label kenne.

Hier nun 2 Bilder von Roxburgh, wie ihr sehen koennt, ist die Stadt aehnlich aufregend wie Lawrence, aber etwas groesser (glaube ich zumindest).

 

Nach den Auslieferungen in Roxburgh geht es dann nach Alexandra. Die Strasse fuehrt ueber eine Art Hochebene (vielleicht ist es ja sogar eine), sodass man von Roxburgh erstmal hochklettern muss. Normalerweise faehrt der Van locker im 6. Gang, auch leichte Berge, aber hier muss ich, je nach Gewicht der Ladung, auf jeden Fall in den 5. Gang, manchmal auch in den 4. Gang runterschalten. Dafuer hat man dann einen wunderschoenen Ausblick ueber die Schlucht, in der der Clutha fliesst. Allerdings ist es besser, auf die Strasse zu achten. Die Zaeune scheinen hier nicht immer sehr stabil zu sein und manchmal stehen ploetzlich Schafe auf der Strasse. Gott sei Dank halten die meisten sich am Rand auf und fressen das Gras. Mit Auspuffgestank schmeckt es wahrscheinlich besser. Dabei moechte ich hier kein Schaf sein, Sommer wie Winter auf der Weide und kein Stall für den Winter. In Central auch kein Baum oder Strauch fuer Schatten im Sommer und mit Schafpelz (wenn auch im Fruehjahr geschoren) sind 25 Grad im Schatten doch recht warm, zumal wenn kein Schatten da ist.

In Alex fahre ich nur zum Depot und treffe dort auf Dave, manchmal auch auf Gavin (auch Old Gavin genannt). Ausgeladen wird hier die Fracht fuer Alex, Ranfurly und alle Orte die auf der Strecke dorthin liegen, z. B. Omakau, und alle Pakete, die ich nicht in Roxburgh, Ettrick und Millers Flat ausliefere (ich habe "nur" 6 - 7 Stelle in Roxburgh wo ich ausliefere, der Rest ist fuer Gavin).

 

Das ist Dave in Alexandra

Nach Alexandra geht es weiter nach Cromwell, manchmal (oder eher oefter) muss ich auch Sachen an das Krankenhaus (Clyde) liefern, dann mache ich einen Schlenker. Nach Cromwell faehrt man uebrigens wieder direkt am Clutha laengst, der in Clyde aufgestaut wird und hinter Cromwell dann endlich genug Platz hat ein See zu werden (siehe Google Earth, es gibt da auch eine Funktion die Street view heisst, dort kann man Bilder direkt von der Strasse sehen und nicht nur von oben). In Cromwell ist auch ein groesseres Depot, von hier starten die Runs nach Cromwell, Wanaka und auch nach Ranfurly.

 

  

Auf den Bildern zu sehen: Kerry und Allan, Kerry geht nach Wanaka, Sam (Cromwell) und Sams Tochter, die fast immer mit dabei ist (spaeter wird sie bestimmt mal eine Kurierfahrerin).

Nach dem Stop in Cromwell fahre ich dann nach Queenstown durch die Kawarau Gorge, ueber die ich schon mal berichtet habe (siehe Juli 2009). Auszuliefern hier evtl. Paket(e) fuer Goldfield Jet. Naechste moegliche Auslieferungen dann in Gibbson Valley, anschliessend an die Gorge. Hier gibt es einige Weinfelder und der Wein kann vor Ort verkostet werden. Und am Ende oder Anfang, je nachdem aus welcher Richtung man kommt, A. J. Hackert, der Ort, wo der erste Bungy Sprung stattfand und heute natuerlich eine Touristenattraktion.

  

Es finden sich immer wieder Verrueckte, die da runterspringen

Dann geht es nach Arrowtown, ein niedliches kleines Staedtchen (von dem ich leider keine Bilder habe, ich muss ja fahren) und wo ich halte um eine Tasche mit Filmen zum Entwickeln und evtl. weitere Pakete abzuholen. Arrowtown wurde waehrend des Goldrausches gebaut und auch heute noch kann man mit etwas Glueck im Kawarau Gold finden (Goldfield Jet hat auch noch einige alte Goldgraeberhuetten stehen und man kann dort Gold waschen). Nach noch 2 - 3 Zwischenstops (Tierarzt, Zahntechniker und Achitektenbuero) gehts dann endgueltig nach Queenstown, die Uhr zeigt inzwischen 3 Uhr oder auch spaeter, je nach dem, wieviel ich zwischen Cromwell und Quenstown auszuliefern hatte. Erstmal ins Depot und alles ausladen, was noch an Bord ist. Worueber sich Gavin (der andere Gavin, er kommt aus Wales, ist daher manchmal etwas schwer zu verstehen) immer besonders freut, sind Mengen von Kopierpapier. Meistens darf er die naemlich ausliefern, an Hotels oder auch an die Polizei und unter 6 - 7 Kartons tut es hier keiner (mein Rekord an Anlieferung lag übrigen bei über 20 Kartons, für 2 verschiedene Hotels).

  

Auf den Bildern: links Aaron (der mit der Sonnenbrille auf dem sehr kurzem Haar) und Gavin, in der Mitte Sarah. Sarah ist immer da, wenn Hilfe gebraucht wird und somit helfe ich ihr natuerlich auch. Und rechts dann Todd, Todd kommt aus Invercargill und ist einfach ein Chaot, wie man auch an der Ladung in seinem Van sieht, aber nett.

Nach dem Depot gehts es dann runter in die Stadt. Hier muss ich erstmal noch eine Fototasche abholen sowie einen Alukoffer mit Roentgenbildern. Dann geht es zur Polizei, um dort die Post abzuholen, die geht nicht mit der normalen Post sondern mit DX, ein Konkurrenzunternehmen der normalen Post hier. Dann erstmal Pause, wenn ich Glueck habe 20 Minuten, sonst kuerzer. Um 16.15 Uhr gehts dann weiter, DX Bag vom Cartridge World, Posttasche von der ANZ Bank, nochmal 5 Minuten Pause (oder auch weniger). Dann geht es richtig rund. Ab 16.30 Uhr werden die Bank-Bags (Taschen mit Ueberweisungen, Scheck, usw.) eingesammelt, SBS, ASB (die beiden sind eigentlich immer fertig), National, BNZ (einer ist meistens nicht fertig) und zum Schluss die Westpac, die garantiert nicht fertig sind sollte man mal wirklich 16.40 Uhr vor der Tuer stehen (das ist die eigentliche "Pick-up" Zeit). Dann zurueck nach Frankton (ein Vorort von Queenstown, hier ist auch das Depot), Pakete aus dem Labor einsammeln (ist eine Art Sammelstelle fuer die Pakete) sowie 2 Kuehltaschen mit Blut, eine fuer Dunedin, die andere fuer Christschurch. Dann nach Cromwell, hier wird alles, was nicht nach Dunedin geht, ausgeladen und neue Fracht fuer Dunedin eingeladen. Ausserden werden hier die Bank-Bags gezaehlt, weil hier auch noch welche aus Wanaka, Alexandra und Cromwell dazu kommen, und ich muss auf Danny warten, Danny kommt aus Ranfurly und hat auch eine Bank-Bag, eine Fototasche und eine Kuehltasche an Bord, die am selben Tag nach Dunedin muessen (Pakete waeren nicht so wichtig).

     

Ross und Dough, die beide mir viel helfen in Cromwell, Pakete onboard scannen, einladen usw. Wie man sieht, scheint fotoscheu sein in Central eine verbreitete Krankheit zu sein.

Wie ihr euch schon denken koennt, geht es den gleichen Weg wieder zurueck. In Cromwell bekomme ich auch 2 Kuehltaschen fuer Clyde (unser Kuerzel fuer Dunstan Hospital in Clyde), also wieder zum Krankenhaus, 2 Kuehltaschen ausladen, evtl. auch Roentgenbilder (von Datenschutz hat hier noch keiner was gehoert, jeder Kurierfahrer kann sich die Roentgenbilder von Oma Meier ansehen und weiss, die ist krank), 2 Kuehltaschen und ein Koffer mit Roentgenbildern (meistens schwerer als 5 kg) wieder einladen, manchmal (ca. 2 x woechl.) auch grosse Kuehltaschen fuer die Blutbank und weiter nach Alex. Hier erstmal Mobil Station (ja, Tankstelle), Blut von St. John (Johanniter) in Plastiktuete (wird spaeter in irgendeine Bin (Kuehltasche gestopft)), 2 Bank-Bags einsammeln und weiter nach Roxburgh. Nicht vergessen, die Runnumber im Scanner zu aendern (Wir haben 2 Nummer, einmal Dunedin-Central und dann Central-Queenstown, Central ist hier Alex, die Nummer muss aber hinter/vor Roxburgh geaendert werden). Hier Bin vom Medical Centre, Fototasche von Highland Pharmacy (Apotheke) einsammeln und moeglichst vor 19.00 Uhr an Robbs Garage in Roxburgh sein. Hier nach Paketen schauen (meist sind keine da), und die Bank-Bags erneut "onboard" scannen, das ist spaeter in Dunedin wichtig.

Und weiter Richtig Dunedin, Ettrick, Millers Flat, die Huegel von Beaumont, Lawrence - hier muss wieder eine Fototasche eingesammelt werden. Dann endlich non stop nach Dunedin. Hier wartet schon John auf mich. Er nimmt mir die Bins mit dem Blut ab und faehrt zum Krankenhaus, ich fahre zu EDS, hier werden die Bank-Bags abgegeben, kontrolliert ob alle da sind (jede Bankfiliale hat eine Nummer, die auf der Tasche steht und die wird abgehakt) und als "delivered" gescannt. Dann zurueck zum Depot und ausladen. Jetzt ist es 21.00 Uhr, ich muss nur noch auf John warten, der 2 Bins (leer) aus dem Krankenhaus mitbringt und dann koennen wir endlich nach Hause. Natuerlich geht das alles nicht immer ohne Fehler ab und dann kann man nur hoffen, dass das Paket, was man vergessen hat nicht eilig war. Wenn naemlich erst ein Taxi los muss um etwas abzuholen oder zu liefern, das man vergessen hat wird es teuer, weil der Kurier das dann bezahlen muss, er hat ja schliesslich den Fehler gemacht......

 

Nachtrag Juli 2014: Ich bin doch froh, den Job nichtmehr machen zu müssen. Chefsekretärin kann auch anstrengend sein, ist aber doch viel angenehmer.

 

 

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