Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.

 Home

Meine erste Reise nach Neuseeland

Manchmal geschehen Dinge, von denen man nie geglaubt hätte, dass so etwas passieren könnte. So ging es mir mit meiner ersten Reise nach Neuseeland. Der Kontakt nach Dunedin bestand ja unter der Prämisse - der ist weit weg, zum unterhalten gerade richtig - mehr wollte ich ja gar nicht. Aber 1. kommt es anders und 2. als frau denkt. Im Oktober 2007 griff dann das Schicksal ein, ich bekam eine riesige Steuerrückzahlung. Genau die Summe, die ich für ein Ticket brauchte. Nach einigem Überlegen war es dann doch soweit. Ich kaufte ein Flugticket nach Dunedin für den 01. Dezember 2007, schließlich hatte ich ja den ganzen Dezember frei (Urlaub/Überstunden). Geplant war ein Urlaub von 2 Wochen, es sollte anders kommen. Aufgeregt ließ ich mich am 1. Dezember gegen 7 Uhr von einem Taxi zum Flughafen bringen. Um 8 Uhr sollte der Flug nach London gehen und von dort aus dann gegen 14.30 Uhr (Ortszeit) weiter über Los Angeles nach Auckland. Waren ja nur 5 Stunden Aufenthalt in London, würde ich schon rumkriegen. Ist schon lustig, wie was manchmal so passiert. Während des Wartens beobachtete ich ein Ehepaar mit, wie ich dachte, ihrer Tochter. Zufällig bekam ich mit, dass diese auch auf den Weg nach Neuseeland waren, allerdings war die junge Frau nicht die Tochter, sondern ebenfalls auf den Weg nach Neuseeland, um ihren Freund zu besuchen. Dafür kam das Ehepaar aus Ellerau, einem kleinen Ort bei Hamburg. Wir haben übrigens auch heute noch Kontakt. So vergingen die restlichen Stunden im Flug, wir waren doch eine recht lustige Truppe. Leider saßen wir dann im Flieger recht weit auseinander. Ich saß zwar auf der Fensterseite (nicht in der Mitte), hatte aber den mittleren Sitz bekommen. Am Gang saß eine englische Dame und am Fenstern ein Kanadier. Und dessen Aufmaße waren der Sitzbreite nicht so recht angemessen, soll heißen, der Mann war definitiv übergewichtig! Aber ganz nett. Nach 4 Stunden tat mir das Kreuz so weh, dass ich dachte, den Flug überstehe ich nicht, aber nach 6 Stunden war ich dann doch mit dem Sitz verwachsen und wollte eigentlich nicht mehr aufstehen. Nach endlosen 12 Stunden erreichten wir Los Angeles, sogar die Hollywood-Buchstaben habe ich gesehen. Dann begann der Spaß. Obwohl es nur ein Zwischenstopp war, mussten wir natürlich das Flugzeug verlassen und dass bedeutete, Einreise in die USA. Echt nett, ca. 400 Leute wollen in 1 1/2 Stunden in die USA "einreisen" und nur eine Passkontrolle. Unsere Truppe hatte sich wiedergefunden und stand ziemlich am Ende der Schlange. Warm war es und stickig. So hatte Bernd die Idee, die gegenüberliegende Tür zum Rollfeld zu öffnen. Tolle Idee, sofort ging der Alarm los und uns eine halbe Stunde auf die Nerven, bis endlich einer kam und den Lärm abstellte. Soviel zur Sicherheit in Los Angeles. Ein Terrorist wäre längst über alle Berge gewesen. Beim Weiterflug war der Kanadier nicht mehr dabei, der wollte ja schließlich nach Hause. So hatten die Lady und ich einen freien Sitz in der Mitte, den wir auch reichlich nutzten. Decken, Kissen und Strickjacken wurden da gestapelt. Es war nämlich abwechselt warm und dann wieder kalt, sodass wir ständig uns zu- oder abdeckten. Und wieder Erwarten habe ich dann auch geschlafen. Naja, war ja auch schon von Hamburg bis LA wach gewesen, irgendwann holt der Schlaf einen ein. In aller Herrgottsfrühe erreichten wir Auckland. Nach über 24 Stunden im Flieger (abgesehen von dem Zwischenstopp in LA) fiel das Aufstehen und Bewegen zuerst doch recht schwer. Auf der zweiten Hälfte des Fluges hätte ich fast alles von den Flugbegleitern haben können. Beim Wiedereinsteigen stellte sich nämlich heraus, dass ein Ehepaar aus Deutschland sein Handgepäck im Flieger gelassen hatte. Dieses war natürlich beim Reinigen entfernt worden - könnte ja Bomben enthalten - schließlich waren wir in Amerika! Das Ehepaar sprach kein Wort Englisch und das Personal kein Wort Deutsch. Der Steward suchte jetzt jemanden, der dem Ehepaar mitteilen konnte, dass man versuchen würde, das Gepäck zurück zu bekommen. Angelika verwies sie an mich und ich habe dann übersetzt bzw. auch die Gemüter etwas beruhigt (steht es eigentlich auf meiner Stirn, dass ich ständig mit schwierigen Menschen zu tun habe?). Damit hatte ich bei den Flugbegleitern natürlich Narrenfreiheit, habe ich aber nicht ausgenutzt, habe ja die meiste Zeit des Fluges geschlafen. Nach Landung in Auckland hieß es dann Gepäck einsammeln und damit Einreisen, also Biosecurity. Einfuhr von Obst und Gemüse verboten und Campingausrüstung kauft man auch besser im Land, die sind da gnadenlos. Dann weiter, Gepäck wieder aufgeben zum Weiterflug nach Dunedin, dass geht im Internationalen Terminal, und dann zu Fuß zum Nationalen Terminal. Es geht zwar auch ein Bus, aber nach dem langen Flug wollte ich lieber laufen. Um 11:00 Uhr Ortszeit am Montag, den 3. Dezember landete ich auf dem Flughafen von Dunedin in Allanton. John hat mich dort abgeholt und wir fuhren zu seinem Haus in Waverley/Dunedin. Zunächst war ich erst mal furchtbar enttäuscht. Hier sah es aus wie zuhause, flache Wiesen mit schwarzbunten Kühen. Wo war das Neuseeland, dass ich aus Berichten und dem Fernsehen kannte? Das änderte sich auf dem Weg in die Stadt. Als wir über den letzten Hügel vor Dunedin kamen hatte ich einen ersten Blick über die Stadt und meine spätere Heimat. Wow! Aber beim näheren Hinsehen zeigten sich auch erhebliche Mängel im Paradies. Die Qualität der Häuser lag weit unter dem, was wir hier gewohnt sind. Auf jeden Fall schien die Sonne, aber wirklich warm war es nicht. Es wehte ein kühler Wind direkt vom Südpol. Dann erreichten wir Johns Haus und ich konnte erst mal Duschen und ein wenig Schlafen. Nach 2 Stunden Schlaf war ich dann wenigstens halbwegs aufnahmefähig. 

Blick aus dem "Wohnzimmer"-Fenster



Mount Cook 

Die nächsten Tage waren recht aufregend und langsam sah ich auch etwas von der Südinsel, z. B. fuhr ich mit John auf eine Kuriertour nach Queenstown. Wir machten auch eine Tour zum Mount Cook, den höchsten Berg in Neuseeland und wir besuchten Eddie in Tarras, Central Otago, ein Schweizer, der leider zu diesem Zeitpunkt schon schwer von seiner Krankheit gezeichnet war (er litt an Pankreaskrebs). Seltsamer Weise habe ich ein Menge von dem vergessen, was wir unternommen haben. Auch dabei war eine Tour mit der Taeri Gorge Bahn. Das ist ein Museumszug, der von Dunedin nach Middlemarch in Central Otago fährt(http://www.taieri.co.nz). 

Central Otaga - Dunstan Trail - zwischen Middlemarch und Alexandra

Schon am 2. Tag kaufte John mir einen Freundschaftsring. Eigentlich ein schöner Ring, aber nach den Ereignissen, die zu meiner Rückkehr führten mag ich den nicht mehr tragen. Nach ca. einer Woche, John war an diesem Tag alleine auf Kuriertour gewesen, fiel er abends plötzlich vor mir auf die Knie und fragte, ob ich ihn heiraten wolle. Was bleibt einen denn in so einer Situation anderes als "Ja" zu sagen? Zunächst bedeutete das Verlängerung meiner Ferien in Neuseeland. Eigentlich wollte ich am 27.12.2007 zurückfliegen, leider hat das nicht geklappt, so buchte ich den Rückflug für den 29.12.2007. Dadurch hatten wir auch die Gelegenheit, Eddie noch einmal zu besuchen. Für diesen Besuch habe ich dann Weihnachtskekse gebacken, einen Stollen und sogar ein Knusperhaus gemacht. Die nötigen Einkäufe erledigte ich mit Greame und auch mit Greg, Johns Sohn. John hatte ja die regelmäßige Kuriertour wieder aufgenommen, als Selbstständiger kann man ja nicht ewig frei nehmen. Am Heiligabend kam John etwas geknickt heim und erzählte, das Eddie wieder im Krankenhaus sei (was mich nicht wunderte, als wir ihn das letzten Mal besucht hatten, sah er schon sehr schlecht aus - Eddie verstarb Mitte Januar 2008). Trotzdem gingen wir abends zur Kirche und ich erlebte mein erstes Weihnachten in Neuseeland.  Am 29.12.2007 startete ich dann die Rückreise mit dem Wissen, dass ich nach Neuseeland zurückkehren würde, dann für immer (dachte ich).

 

 

Warning: Copyright subsists on text, presentations, photos and the music titles. Any unauthorised broadcasting, public performance, copy or re-recording of this material in any manner whatsoever will constitute an infringement of such copyright. All rights reserved. For more information see Impressum. ----- Weiteres siehe Impressum

Nach oben

Dies ist eine kostenlose Homepage erstellt mit hPage.com.