7. Tag - Sonntag - Stirling 

Heute zum Aufwachen in vertrautes Geräusch - Regen. Laut Wetterbericht sollte es doch erst gegen Mittag regnen, anscheinend kennen die Wolken keine Uhrzeit. Wie auch immer, heute wollte ich nach Stirling, das Tor zu den Highlands. Stirling Castle war nicht nur die Kinderstube der Schottischen Könige, sondern auch eine Verteidigungslinie. Auch der einen Seite den Firth of Forth, auf der anderen Loch Lomond und mooriges Land. Außerdem liegt Stirling Castle auf einem Hügel über der Ebene. Hier kann man wirklich sehen, wer morgen zum Essen kommt. Also machte ich mich trotz Regen auf den Weg. Im Castle ist es ja schließlich trocken. Als dann in Stirling ausstieg, blies der Wind recht heftig - Wasser von allen Seiten. Parken kann man auf dem Castle-Vorplatz, man muss also nicht von unten den Hügel herauf steigen (ist aber gar nicht so schlimm, ich bin später vom Marktplatz aus wieder nach oben gegangen). Zunächst habe ich in einem kleinen Souvenir-Shop ein Ticket für die Burg gekauft. Und zum wieder mal funktionierte die EC-Karte nicht. Ist schon seltsam, teilweise kann man mit der EC-Karte zahlen (in Edinburgh ging es überall), aber an anderen Orten geht es nicht (Perth, BP-Tankstelle oder eben Stirling. In Campbeltown hat es auch funktioniert und das liegt in der Pampa). Auf das Castle war ich sehr gespannt. Bei meinem letzten Aufenthalt in Schottland war ich auch hier gewesen, aber der Palast war noch eine riesige Baustelle. Was mir am besten in Erinnerung geblieben war, war die große Halle. Hier war es das letzte Mal schön warm gewesen (letzter Aufenthalt im März 2007 - und bei meinem Besuch in Stirling regnete es auch, außerdem war es kalt). Auch diesmal war es in der Halle schön warm und trocken. Ansonsten hatte sich das Castle sehr verändert. natürlich nicht von außen, aber ansonsten - wow. Hier haben die Restauratoren eine klasse Job gemacht! Überall hingen Wandteppiche, alle nach Originalen von Hand gefertigt und die Decken waren mit bemalten Kassetten - einfach klasse. Es fehlen einfach die Worte um zu beschreiben, was man sieht. Unbedingt besuchen sollte die "Tapestry" (Werkstatt für Wandteppiche). Hier werden die Wandteppiche gefertigt und mit ein wenig Glück kam man die Künstler bei der Arbeit sehen. Zurzeit wird an einem Teppich für ein 3-teiliges Wandbild gearbeitet. Allein um diesen Teil fertig zu stellen, benötigt man 2 Jahre! Die Teppichbilder sind übrigen gewebt, nicht geknüpft, aber fragt mich nicht, wie die das machen. 

Auch die Küche ist ein Besuch wert. Hier stehen viele Figuren und bereiten das Mahl für den königlichen Nachwuchs und seine Begleitung. Königin Maria Stuart hatte übrigens Bedenken, dass ihr Sohn sich hier im Castle Rheumatismus holt - was ich gut nachvollziehen kann, gemütlich ist es hier wirklich nicht. Und ohne Zentralheizung ist es hier auch bestimmt eiskalt gewesen, die Räume kann ein Kaminfeuer nicht aufheizen. 

Was aber einfach genial ist, ist der der Blick, den man vom Castle über das Land hat - weites flaches Land nach Süden, Westen und Osten. Im Norden von West nach Ost verlaufend die ersten Hügel der Highlands. Wenn dann mal die Sonne scheint, ist es bestimmt wunderschön hier. Nur leider hat es bei 2 Besuchen zweimal geregnet, macht 100% Regen in Stirling. 

Anschließend habe ich noch einen kleinen Abstecher in die Altstadt gemacht, direkt unterhalb des Castles. Natürlich ist auch Stirling ein Borough, hat also Marktrechte. Irgendwie hat das ganze Ensemble um den Marktplatz und die anschließende Straße zum Castle schon was Nettes.

Hier jetzt Bilder von Stirling und vor allem vom Castle:

Stirling